Nach dem 2:2 im Hinspiel trennten sich Rot-Weiss Essen und der MSV Duisburg auch im Rückspiel der 3. Liga mit 1:1. Moritz Stoppelkamp traf kurz vor dem Ende zum glücklichen Ausgleich für die Meidericher.
Rund um die Partie gab es von der Polizei ein großes Sicherheitsaufgebot. Daher verlief bei der An- und Abreise auch fast alles friedlich, wie die Polizei feststellen konnte.
Nur im Stadion gab es mehrere Zwischenfälle, die das Gesamtbild trüben. Fast während der gesamten 90 Minuten zündeten Zuschauer im Gästebereich Pyrotechnik. Das wird teuer werden für den MSV.
25 Minuten nach der Partie gab es dann einen Platzsturm von rund 50 Essener Besuchern, da nach Angaben der Polizei zu diesem Zeitpunkt nur noch "Problemfans" beider Lager im Stadion verweilen mussten.
Thomas Weise, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Polizei Essen, betonte gegenüber RevierSport: Eine Person hat nach unseren Erkenntnissen dann ein Fluchttor geöffnet und etwa 50 Essener liefen in den Innenraum, um zu den MSV-Zuschauern zu gelangen. Unsere Einsatzkräfte waren aber schnell vor Ort und konnten ein Aufeinandertreffen beider Fanlager verhindern. Daraufhin sind die Essener in der Mehrheit freiwillig weggerannt in Richtung RWE-Tribüne."
Derzeit wird die strafrechtliche Relevanz der Aktion geprüft, sollte die Polizei feststellen, dass etwas strafrechtlich relevantes vorliegt, werden die weiteren Ermittlungen aufgenommen.
Wesentlicher einfacher ist die Situation beim Thema Böllerwurf. Hier gab es am Ende der Begegnung laut der Polizei "zunächst verbale Provokationen zwischen den Heim- und Gästefans, die beide durch einen Zaun getrennt waren. In dem Rahmen wurde dann ein Böller vom Gäste- in den Heimbereich geworfen."
RWE - MSV: Drei Ordner erlitten ein Knalltrauma, ein unbeteiligter Zuschauer wurde auch verletzt
Traurige Bilanz des Wurfs: Drei Ordner erlitten ein Knalltrauma, ein unbeteiligter Zuschauer wurde auch verletzt. Teils mussten die Verletzten in ein Krankenhaus gebracht werden. Weise: "Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Personen im Anschluss an die Begegnung einen Arzt aufgesucht haben. Es wäre gut, wenn diese sich dann bei uns melden würden, damit wir ein abschließendes Bild von der Lage bekommen."
Das Thema Böllerwurf ist in Essen noch allgegenwärtig, schließlich wurde durch so eine dumme Aktion beinahe der Aufstieg von RWE von der Regionalliga in die 3. Liga verhindert. Im Spiel gegen Preußen Münster warf ein Chaot einen Böller, die Partie wurde abgebrochen, das Spiel für die Preußen gewertet.
Nach dem Wurf aus dem MSV-Block vom Sonntag hat die Polizei nun auch die Ermittlung aufgenommen. Weise erklärt: "Es läuft ein Verfahren gegen einen unbekannten Verursacher." Anklagepunkte: Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz und gefährliche Körperverletzung.
Die Chancen stehen sicher gut, dass der Täter ermittelt wird, denn nach dem Böllerwurf aus der RWE-Kurve hat der Verein seine Kameraanlage ausgebaut, so dass viel klarere und bessere Bilder von den jeweiligen Zuschauermengen zur Verfügung stehen.
Im Fall des Essener Böllerwerfers gab es im Anschluss folgendes Urteil. Zwei Jahre und zwei Monate Haft, eine Strafe, bei der es keine Bewährung mehr gibt.